Spargel: Ernte des königlichen Gemüse
Sehr viele im Ländle fiebern jedes Jahr dem Beginn der Spargelsaison entgegen. Nicht umsonst gilt Spargel als Königin unter den Gemüsesorten und ist beliebt wie nie zuvor.
Er ist die Gemüseart mit der größten Anbaufläche in Deutschland: 2021 wurden auf rund 22.500 Hektar Spargel angebaut. Das entspricht rund 18 Prozent der bundesdeutschen Anbaufläche von Gemüse im Freiland.
Wir haben zu Beginn der Ernte den Betrieb von Karl-Josef Kury in Bucholz besucht – die Familie ist bereits in der vierten Generation auf dem Münstermarkt mit ihrem Stand vertreten. Von Juniorchef Tobias Kury haben wir Spannendes über das beliebte Gemüse erfahren.
Die Saison von März bis Juni
Die Spargelsaison beginnt stark wetterabhängig Ende März/Anfang April und endet traditionell am 24. Juni dem Johannitag. Der Grund dafür ist die sogenannte Schonzeit, denn ab dem Johannitag sind es in der Regel noch mindestens 100 Tage bis zum ersten Frost, die Pflanze hat in diesen Monaten also genügend Zeit, zu einem grünen Busch heranzuwachsen und sich so zu regenerieren. Dank dieser Verschnaufpause steht der Spargelernte im nächsten Jahr nichts mehr im Wege.
Wie Spargel geerntet wird
Der Betrieb von Karl-Josef Kury aus Bucholz bewirtschaftet 20 ha Spargelfelder - bei der Ernte werden zu Spitzenzeiten ca. 80 Aushilfskräfte beschäftigt und ernten täglich die leckeren weißen und grünen Stangen. Neben Spargel kultiviert die Familie Kury eine breite Palette an Beerenobst und Feldsalat.
Bei der Ernte der weißen Spargel spricht man von „stechen“ da dieser unter der Erde und abgedeckt wächst und mittels Eisenstab unterirdisch, oberhalb der Wurzel gestochen wird. Die geernteten Spargel werden in Lesewannen in Wasser kühl gelagert, um eine Verfärbung zu verhindern. Auf dem Betriebshof werden die Spargel gewaschen, mittels modernster Technik automatisch nach Größe und Durchmesser sortiert, teilweise geschält und für den Verkauf fertig verpackt.
Wusstet ihr, dass…
…eine Spargelpflanze erst nach sechs bis sieben Jahren im Hauptertrag ist? Dann kann man sie bis zu 15 Jahren lang ernten.
...die Erddämme auf den Feldern dazu dienen, dass der Spargel gerade wächst? Nicht unwichtig, da viele Kunden und Gastronomiebetriebe nach Aussehen einkaufen.
...die schwarze Folie auf den Dämmen den Boden schneller erwärmen lässt und gleichzeitig die UV Strahlen abschirmt?
...Spargel nach und nach wächst - und zwar etwa 15-20cm pro Tag bei idealen Wetterbedingungen? So kann eine Pflanze jeden Tag aufs Neue „gestochen“ werden
...Spargelanbau sehr arbeitsintensiv ist? Daher ist er im Vergleich zu anderem Gemüse recht teuer.
...Spargel während der Ernte kein Pflanzenschutz benötigt?
...Ihr Spargel auch zu Hause auf dem Balkon oder im Garten anbauen könnt?
...man Spargel auch roh essen kann? Vor allem die Spargelspitzen.
...Spargel dann bitter wird, wenn man ihn nicht akkurat schält und zu lange/heiß kocht?
...Spargel eines der kalorienärmsten Lebensmittel ist, also ideales Diät Food und zudem voll mit Mineralien bei hohem Wasseranteil?
...Spargel sich, kühl gelagert, bis zu einer Woche hält? Dazu am besten die Schnittstellen mit einem feuchten Geschirrtuch einwickeln. Wenn man ihn vorher schält, ist sogar einfrieren möglich!
...frischer Spargel quietscht, wenn man ihn aneinander reibt? Idealer Frischetest!
...grüne Spargel oberirdisch wachsen? Dank der Sonneneinstrahlung kommt es zu der grünen Verfärbung und er ist im Geschmack intensiver. Im Gegensatz zum weißen Spargel wird er nicht gestochen, sondern geschnitten.
...weißer Spargel im Ausland weitestgehend unbekannt ist? Daher ist er gerade bei Gästen etwas ganz Besonderes!.