Korbflechterei in der Vogesenfarm
Bereits das achte Jahr in Folge sind Gaby Dingels und Franco Tillmann mit ihrem Stand auf dem Münstermarkt vertreten. Ungefähr ein Mal monatlich ist der Stand samstags auf der Südseite des Münstermarktes zu finden. Live kann man dort die Entstehung ihrer Körbe bestaunen, denn sie vollbringen auch vor Ort geschickt ihre Handwerkskunst.
Handwerkskunst Korbflechterei
Seit 2009 betreibt Gabriele Dingels gemeinsam mit ihrem Mann Franco einen kleinen Betrieb mit eigener Werkstatt in den Vogesen. Das Handwerk der Korbflechterei erlernte Gaby Dingels während ihrer 3-jährigen Ausbildung zur Korb- und Flechtwerkgestalterin. Erfolgreich absolvierte sie ihre Gesellen- und Meisterprüfung und ist seitdem selbstständig.
Ihren Mann Franco Tillmann konnte sie ebenfalls von Ihrem Handwerk begeistern: Heute flechten die beiden gemeinsam in ihrer Vogesenfarm und auf dem Münstermarkt-Stand die verschiedensten Körbe, Schalen oder auch Ausgefalleneres wie Stuhlgeflechte, Weidenhütten und Puppenwagen.
Die Materialien
Die verflochtenen Zweige kommen hauptsächlich von Weidenbäumen, welche eigens für die Korbflechterei feldmäßig angebaut werden. Der aufmerksame Münstermarktbesucher erkennt gleich, dass die Körbe in mehreren Farben erhältlich sind. Diese entstehen durch unterschiedliche Verarbeitungen der Zweige. Die Weidenzweige werden entweder "nur geschält", "geschält und gekocht" oder "mit Rinde" verarbeitet. Geschälte Zweige sind hell, kocht man diese in Wasser löst sich jedoch der natürliche Gerbstoff Salicin, der diese rötlich bräunlich färbt.
Um die Zweige biegbar zu machen, werden diese mindestens eine Stunde in Wasser eingeweicht. Die ungeschälten Weidenzweige müssen sogar mehrere Wochen einweichen, bis sie dann verarbeitet werden können.
Selbst tätig werden
Bei mehrtägigen Kursen in kleinen Gruppen von bis zu acht Personen geben Gaby und Franco gerne ihr Wissen weiter. In der geräumigen Werkstatt der Vogesenfarm können die nötigen Grundtechniken erlernt und viele interessante Fakten zur Korbflechterei in Erfahrung gebracht werden. Jeder Teilnehmer geht am Ende mit mindestens einem selbst geflochtenen Korb mit Henkel nach Hause.
„Seit über 30 Jahren flechten wir mit Spaß und Begeisterung. Mit unserer Vogesenfarm haben wir einen Platz gefunden, wo wir unsere Freude am Flechten ausleben und weitergeben können."
Die Vogesenfarm, ein traditionelles Vogesenbauernhaus mitten im Wald, liegt in der lothringischen Bergwelt nahe der deutschen und schweizerischen Grenze.